Sie möchten sehr erfolgreiche Bücher schreiben? Dann vergessen Sie eines nicht: Packen Sie den Leser sofort von Anfang an! Bei der heutigen Konkurrenz, die auf dem Markt existiert, ist es wichtig, den Leser schon mit dem ersten Satz gefangen zunehmen. (Ein Gastbeitrag von Ha. A. Mehler, ein Auszug aus seinem neuesten Buch: Wie schreibe ich einen Bestseller, Band II)
Oft ist der erste Kontakt des Lesers mit einem neuen Buch die „Leseprobe“, die der eBook-Shop zur Verfügung stellt. Der Kampf um den Leser muss also schon auf den ersten Seiten des Buches beginnen – und entschieden werden! Auch die neuen Abrechnungsmodelle („Kindle Leihbücherei“), bei denen der Autor nach der Menge der im Buch gelesenen Seiten bezahlt wird, erfordern eine immer stärkere Bindung des Lesers.
Die Atmosphäre
Es gibt verschiedene Methoden, sofort am Anfang eines Buches Spannung zu erzeugen. Eine klassische Technik besteht darin, Atmosphäre herzustellen.
Atmosphäre allein stimmt den Leser ein, sie animiert, weiterzulesen.
Edgar Allen Poe war ein Meister darin, Atmosphäre zu zaubern, aber auch Edgar Wallace etwa. Es handelt sich um eine Technik, die nach wie vor funktioniert.
Die Atmosphäre umfasst die Tageszeit, das Wetter, auffällig Geräusche und anderen „environmentale“ Details. Schon das wütende Bellen eines Hundes, ein Spinne, die über einen Hauseingang kriecht und ein zu tief herabhängender Ast können „Atmosphäre“ zaubern.
Die Ankündigung
Eine weitere Methode besteht darin, künftige Ereignisse oder interessante, geheimnisvolle Personen anzukündigen.
Wenn Sie als Autor also auf außerordentliche Personen oder Geschehnisse aufmerksam machen, die in der Zukunft kommen werden, packen Sie den Leser ebenfalls.
So können Sie beispielsweise eine mysteriöse Person auf gekonnte Art und Weise ankündigen. Sie können erzählen, dass schon bald eine rätselhafte oder sehr wichtige Persönlichkeit auf dem Plan treten wird.
Die Vorahnung
Ebenfalls fabelhaft ist die Vorahnung. Der Protagonist fühlt sich aus unerklärlichen Gründen unwohl, er hat ein „unbestimmtes Gefühl im Bauch“, wie das die Umgangssprache ausdrückt. Oder er „spürt es im Urin“, dass etwas nicht stimmt, noch volkstümlicher ausgedrückt. Etwas ist faul im Staate Dänemark, würde Shakespeare sagen.
Viele Autoren der Antike arbeiteten gern mit Propheten, denen ein Gott eine Ahnung vermittelte. Sie waren „seherisch“ so begabt, dass sie in die Zukunft schauen konnten.
Das Ergebnis? Der Leser will natürlich wissen, ob sich die Ahnung bestätigt und ob sich eine Gefahr noch im letzten Moment verhindern lässt oder nicht.
Also liest er weiter.
Action als Anfangsspannung
Mehr und mehr findet man darüber hinaus heute die Methode, dass der Autor mitten in die Handlung springt, per Action, wie das der Ami und der Angelsachse nennen. Obwohl der Leser noch nicht weiß, was eigentlich vor sich geht, befindet er sich bereits mitten im Geschehen.
Wenn Sie ein Beispiel brauchen: lesen Sie „Der blaue Express“ von Agatha Christie. Auch Robert Ludlum nutzte diese Technik oft.
Also: die höchste Schule besteht darin, mitten in die Handlung hineinzuspringen.
Der Leser wird nicht betulich „eingestimmt“, sondern sofort in das Geschehen geworfen, er wird mit Action gepackt. Die „Logik“ des Plots wird später aufgedröselt.
Der springende Punkt ist: Hochspannung ist bei dieser Methode sofort gegeben, sie wird nicht erst stufenweise aufgebaut.
Also: Der Detektiv fängt sich gerade einen Kinnhaken ein und muss um sein Leben kämpfen. Den Grund für den Kinnhaken erfährt der Leser später.
Der Prolog
Eine immer beliebtere Methode besteht darin, die spannendste Stelle des Romans auszuwählen und dem Buch voranzustellen. Hier ein Beispiel aus meinem Roman „Der falsche Pharao“:
Sie erkennen die Technik? Der Leser wird einfach mitten in die spätere Handlung geworfen. Natürlich sind zusätzlich die Methoden „Geheimnis“ und „Gefahr“ gegeben. An späterer Stelle wird der Leser jedenfalls die Fortsetzung des Prologs erfahren. Wenn der Leser in Erfahrung bringen will, wie die Situation ausgeht … muss er weiterlesen!
Der erste Satz
Bemerkenswert ist weiter die Methode, schon mit dem ersten Satz den Leser zu packen, so dass er nicht mehr „loslassen“ kann.
Beispiele für solche Anfangs-Sätze sind:
- Die Umgebung war einzigartig und unwirklich …
- „Ich habe gesündigt, Vater, schwer gesündigt!“ …
- Er riss die Augen so weit auf, bis nur noch das Weiße sichtbar war …
- Er wagte es kaum mehr, zu atmen …
Der Leser wird in diesem Fall sofort in die Handlung gestoßen – oder mit den aufschäumenden Gefühlen oder den intensiven Körperreaktionen des Protagonisten vertraut gemacht.
Und so erkennt der gewiefte Autor sehr schnell, dass es nicht eben wenige Methoden gibt, den Leser schon mit der ersten Zeile und dem ersten Absatz zu packen. Weiter gibt es genaue Methoden, den Leser in der Mitte und am Ende eines Kapitels zum Weiterlesen zu verführen.
Wie Sie das anstellen?
Wie schreibe ich einen Bestseller, Band II
Autorenratgeber von Ha. A. Mehler
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Von der „Odyssee“ bis „Tribute von Panem“, von Goethe bis Nika Lubitsch – die Bandbreite dieses emotional und unterhaltsam geschriebenen Ratgebers ist weit gesteckt und liefert eine Kernaussage: schreiben Sie packend und unterhaltsam für den Leser. Mit vielen Beispielen, Interviews und Hintergründen führt Mehler in diesem zweiten Schreibratgeber in die Welt der Bestseller. Ob Sie Science Fiction, Krimi, Romanze oder Sinnliches schreiben: hier werden Sie Anregungen finden, wie ein erfolgreiches Buch entstehen kann! „Wer erfolgreich sein will kann auf dieses Buch nicht verzichten …“ (Leserin) (434 Seiten) – hier für Kindle kaufen!